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Giuseppe Verdi - Musikstücke dieses Künstlers ansehen
  • Italiener
  • 1813 - 1901
  • Allgemein bekannt für: Die Opern Rigoletto, La Traviata, Aida und Il Trovatore


Giuseppe Verdi ist wahrscheinlich der berühmteste und bekannteste italienische Opernkomponist des 19. Jahrhunderts.. Er wurde am 16. Oktober 1813 als Sohn eines recht armen Krämers und Gastwirts in Le Rancole in der Provinz Parma geboren. Schon als Kind versuchte er sich auf der Orgel der Dorfkirche und erhielt Unterricht vom Dorforganisten. In dem Unternehmer Antonio Barezzi aus dem Nachbarort Busseto fand er bald darauf einen Mäzen, der ihm seine Ausbildung in Mailand bei Vicenzo Lavigna, einem Musiker an der „La Scala“, finanzierte.

1835 kehrte er nach Busseto zurück, nahm einen Musiklehrerposten in der Gemeinde an und heiratete die Tochter seines Gönners, Margherita Barezzi. Seine erste Oper „Oberto“ wurde 1839 an der Scala in Mailand produziert und war immerhin so erfolgreich, dass er den Auftrag für drei weitere erhielt. Aber kurz nach der Übersiedlung nach Mailand starben Verdis Tochter und Sohn, und wenig später auch seine geliebte Frau. Seine Verzweiflung war so roß, dass er sich schwor, nie wieder eine Oper zu schreiben. Obwohl vom Direktor der Scala aus seinem Vertrag entlassen, fand ein Libretto, dass auf der Geschichte von Nebukadnezar basierte, seine Aufmerksamkeit. Aus Verdis Vertonung wurde „Nabucco“ (1842), sein Durchbruch zum Ruhm.

Verdi wurde n ein politisch gespaltenes Italien geboren. Bei seiner Geburt war er ein Bürger Frankreichs und später war er ein Bürger Österreichs, denn der Norden Italiens war von den Habsburgern besetzt, und der Süden Italiens von den spanischen Bourbonen. Es kann durchaus sein, dass der Nabucco-Chorus patriotische Gefühle bei Verdi auslöste, und die italienische Öffentlichkeit das Gebet der Juden nach Erlösung aus der Gefangenschaft auf die eigene Situation anwandte. Die folgenden drei Opern, „I Lombardi“ (1843), „Ernani“ (1844 und „I due Foscari” (1844), boten jedenfalls Gelegenheit patriotische Gefühle auszudrücken, trotz der Zensur durch die Österreicher. „Es lebe V-E-R-D-I“ wurde zu seiner Art nationaler Parole – es bedeutete zugleich „Vittorio Emmanuele Re d`Italia“. Victor Emmanuel wurde später König eines geeinten Italien.

Die folgenden Jahre verliefen für Verdi weniger erfolgreich, obwohl er genügend Arbeit hatte, da die Theater besonders für die Karnevalszeit nach neuen Stücken verlangten. Er selbst nannte jene Zeit seine „Galeerenjahre“, weil er sich als Sklave der Opernhäuser fühlte. Mit „Macbeth“ (1847) machte er einen bedeutenden Schritt nach vorn. Für seine zukünftigen Opern suchte er neue abwechslungsreiche und kühne Stoffe und fand in dem Theaterdirektor Francesco Piave für viele Jahre einen wichtigen Librettisten. In Victor Hugos Schauspiel „Le Roi s`amuse“, mit einem bösartigen Hofnarr als Hauptfigur, fand er den richtigen Stoff – der triumphale Erfolg der Premiere von „Rigolette“ (1851; aus Zensurgründen so genannt) gab Verdi nicht nur Recht sondern brachte Weltruhm. „Il Trovatore“ mit seiner heroischen Handlung und „La Traviata“ (beide 1853) mehrten seinen Ruhm. Von 1855 bis 1870 war er hauptsächlich damit beschäftigt, Werke für die Pariser Oper und italienische Theater zu schreiben; es entstanden „Vepres Siciliennes“ (Die sizilianische Vesper), „Don Carlos“, „Simone Boccanegra“ und „Un ballo in maschera“ (Ein Maskenball).

1861 wurde Italien als Königreich vereint. Im folgenden Jahr repräsentierte Verdi die Musiker Italiens auf der Weltausstellung in London; er schrieb aus diesem Anlaß eine Kantate. Ebenfalls 1862 wurde seine nächste große Oper „La Forza del Destino“ (Die Macht des Schicksals) in seiner Anwesenheit in St. Petersburg aufgeführt und im Jahre 1871 wurde „Aida“ zur Einweihung des Suezkanals in Kairo produziert. Wenn die erstere seine Popularität steigerte, dann krönte „Aida“ seinen Ruhm.

Verdi hatte den Höhepunkt seiner Karriere erreicht. Er hatte sich auf sein Landgut bei Busseto zurückgezogen, wo er mit seiner zweiten Frau Giuseppina den Lebensabend verbrachte. Sein Verleger Tito Ricordi überzeugte ihn allerdings noch zu einem weiteren Werk, den „Othello“ (1887) und nach einer sehr erfolgreichen Tournee durch Europa sollte noch eine weitere folgen. Aus Shakespeares „The Merry Wives of Windsor“ (Die lustigen Weiber von Windsor) war ein perfekt komisches Libretto entstanden – „Falstaff“ wurde 1893 an der Mailänder Scala produziert. Danach wandte sich Verdi der geistlichen Chorkomposition zu und veröffentlichte vier Stücke unter dem Titel „Quattro pezzi sacri“. Sein kopositorisches Schaffen war damit beendet. Er starb am 27. Januar 1901 in Mailand.

Verdi ist mit großem Abstand der weltweit am meisten aufgeführte Opernkomponist. Die einzigartige Kraft seiner Kompositionen beruht nicht nur auf der Musik sondern entsteht auch und besonders durch das bu8nte Erscheinen maskierter, verkleideter und singender Menschen. Als Italiener wich er nicht davon ab, der menschlichen Stimme die Priorität über das Orchester zu bewahren. Hinzu kommt, dass er die Transformation der Oper zum Musikdrama erreichte – eine Errungenschaft, die nachfolgende Opernkomponisten in einem Ausmaß beeinflusste, die außer ihm nur Wagner gelang.





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